Hike&Fly-Hochtour der Superlative

 

Im August letzten Jahres haben wir über ein Gewinnspiel ein tolles Hike&Fly Abenteuer mit unserem Teampiloten und Bergführer Torsten Kleint verlost. Der Preis: Eine geführte Hike&Fly-Hochtour auf einen 4000er in den Westalpen, unterstützt durch skywalk (Gleitschirmausrüstung für die Aktion) sowie kostenloser SALEWA Bergbekleidung. Diese Erfahrung der Superlative durften unsere 2 Gewinner im Juli 2020 nun endlich erleben. 

Unser Bergführer und Teampilot Torsten lässt uns eintauchen in diese zwei fantastischen Tage.

Nachfolgender Text von Torsten Kleint

Leider konnte die skywalk challenge „NEW LIMIT“ letztes Jahr nicht mehr aufgrund des schlechten Wetters in den Alpen starten. Umso größer war die Freude der Teilnehmer und von meiner Seite als der erste vereinbarte Termin am 04. und 05.07.2020 näher rückte und sich schönes Wetter abzeichnete. Wow! Wir waren alle mega gespannt auf die bevorstehenden Touren.

Per WhatsApp Gruppenchat war die Kommunikation vor der Tour leicht gemacht und so wurden zwei Tage vor Tourbeginn die letzten Details mit Donni und Andreas besprochen.

Als Treffpunkt wurde Samstag-Morgen 06:30 Uhr das Parkhaus in Saas Fee, in der Schweiz, vereinbart.

Samstag – Allalinhorn:

Da ich bereits in Zermatt zum Bergsteigen war, bin ich von dort in einer Stunde gemütlich nach Saas Fee angereist. Andreas ist mit dem Zug am Vorabend nach Saas Fee angereist und Donni ist mit ihrem Freund zusammen aus Bayern die Nacht durchgefahren um Morgens pünktlich am Treffpunkt zu sein.

Wie besprochen trafen alle Teilnehmer pünktlich ein und konnten ihr von skywalk und SALEWA gestelltes Equipment in Empfang nehmen. Nach kurzem Ausrüstungscheck (Steigeisen, Pickel, Gurte) und Packen der Rucksäcke ging es um 07:00 Uhr los zu der Metro Alpin Bahn welche uns zum Mittelallalin auf 3456 hm bringen sollte.

Tags zuvor musste ich noch mit dem ansässigen Bergführerbüro telefonieren und uns anmelden, da die Bahn derzeit nicht offiziell in Betrieb ist.

Als wir am Morgen an dem Bahngebäude antrafen, ging alles wie tags zuvor besprochen über die Bühne. Vom ortsansässigen Bergführerbüro wartete bereits ein Führer mit unseren Karten auf uns und so konnten wir die Fahrt auf 3456 hm mit anderen Bergsteigern genießen.

Oben angekommen herrschte im Tal auf 2000 hm noch eine geschlossene Wolkendecke. Um die Teilnehmer nicht in der Kälte am Gipfel warten zu lassen, entschied ich, dass wir noch eine Stunde mit dem Aufstieg zum Gipfel im Bahngebäude warteten. Die Rechnung sollte sich auszahlen. Mit einer Stunde Verspätung starteten wir von der Metro Alpin Bahn in Richtung Gipfel um 08:50 Uhr.

Nach 2,5 Stunden sind wir auf dem Gipfel des Allalinhorns 4027 hm angekommen. Alle Teilnehmer und auch ich waren mit unserer Leistung total zufrieden. Für die beiden Teilnehmer Donni und Andreas war es der erste 4000er den sie bestiegen haben. Dazu kam, dass wir eine grandiose Aussicht auf die umliegenden 4000er hatten. Einfach ein Traum was wir erleben durften. Matterhorn, Mont Blanc, Weisshorn, Dent Blanche, Monte Rosa und viele weitere 4000er reihten sich vor uns auf und durften bestaunt werden. Nachdem wir ausgiebig das Gipfelglück genossen haben, machten wir uns nach einer kurzen Pause an den Abstieg.

Der Plan war zunächst auf Höhe des Feejochs auf 3800 hm die Schirme auszulegen und von dort nach Saas Fee ins Tal zu fliegen. Jedoch war der Schnee schon teilweise weich. Im Feejoch angekommen legten wir die Schirme aus und machten uns für den Start bereit. Anfangs wehte der Wind uns noch wie zuvor angekündigt vom Tal aus entgegen. Nach ca. 15 Minuten dreht der Wind und wehte uns auf einmal von hinten entgegen… 

„Puh.., was für ein Mist…“

Zusammen haben wir unsere Schirme (2x ARRIBA4, 1x ARAK) ausgelegt, in freudiger Erwartung gleich damit ins Tal zu schweben und dann das… In einer Nullwindphase wollte unsere Dame im Team starten, brach jedoch gleich beim ersten Schritt ihres Startlaufes im weichen Schnee ein.

Andreas und ich konnten als Superschwergewichte über 100 kg somit gleich alle Träume von einem Start hier oben begraben. Also durften wir nun alle drei die Schirme wieder zusammen packen. Nachdem der Kraftakt getan war, gingen wir zusammen zur Seilbahnstation der Metro Alpin zurück. Dort angekommen meinte es der Windgott schon besser mit uns und der Wind blies tatsächlich aus der zuvor gemeldeten Windrichtung entgegen. Nach kurzer Beratung waren wir uns im Team einig das wir von hier alle starten konnten.

Schnell wurde die Ausrüstung gerichtet und Donni startete als erste in Richtung Tal. Andreas folgte ihr und danach durfte ich abheben.

Was für ein magischer Flug für uns alle drei ins Tal nach Saas Fee. Der Wind war dort auch nicht zu stark, so dass wir alle drei auf einer Wiese in der Nähe des Zentrums easy landen konnten. 

Was für ein grandioser Tag für die Teilnehmer und mich. Zuerst der Blick von diesem wunderbaren 4.000er gekrönt mit einem mega schönen Flug von der Metro Alpin Bahn ins Tal. Leider waren wir schon so spät dran, dass wir es nicht mehr auf die letzte Bahn um 15:30 Uhr zum Bergrestaurant Hohsaas auf 3.200 hm, unserem Ausgangspunkt für den nächsten Tag um auf den Weissmies 4.017 hm zu kommen, schaffen sollten. Kurzum haben wir uns Zeit gelassen um den ersten Tag gebührend zu feiern und ausklingen zu lassen. Beim gemeinsamen Dinner in einem Restaurant in Saas Almagell haben wir dann das ein oder andere Kaltgetränk auf unseren Gipfelsieg getrunken.

Sonntag – Weissmies:

Mit der ersten Bahn ging es Morgens zum Bergrestaurant Hohsaas hoch. Von dort ging es dann direkt zum Gletscher unter der Weissmies Nordwand wo wir das Seil, die Steigeisen und den Pickel anlegten. Noch hatte ich Zweifel ob wir nicht zu spät gestartet sind und der Schnee für einen Flug wieder zu weich sein sollte. Aber ich behielt diese für mich. Wir stiegen dann durch den Gletscher und die sich anschließende Steilflanke auf den Schlussgrat am Weissmies auf. Das letzte Stück war ausgesetzt und sehr windig. Nach  3 Stunden am Gipfel angelangt, waren wir alle mehr als mit uns zufrieden. Für die Teilnehmer war es der zweite 4.000er. Was für ein Traum. 

Einen möglichen Flug hatten wir die letzte Stunde beim Aufstieg zum Gipfel aufgrund des starken Windes für unmöglich gehalten. Nach kurzer Rast am Gipfel mit einer grandiosen Aussicht auf die zahlreichen umliegenden 4.000er ging es an den Abstieg. Schon nach 30 Höhenmetern blies uns am Schlusshang der Wind von vorne entgegen. Teilweise in Böen bis 25 kmH, was sich in dieser Höhe wie 40 kmh im Tal anfühlte. Aber wir hielten alle einen Flug ins Tal für möglich.

Daher bereitete sich Donni als erste mit ihrem ARRIBA XXS für einen Flug vor. Andreas und ich halfen ihr bei den Vorbereitungen und beim Auslegen des Schirmes. Nach kurzen Warten auf den richtigen Wind zog Donnie den Schirm total Souverän auf und stieg in den Himmel über dem Gipfel auf. Was für ein Moment. Was für ein Traum. Andreas war der nächste und legte auch einen tollen Cobrastart hin. Ich flog als letzter vom Gipfel los und folgte mit meinem ARAK S Andreas mit seinem ARRIBA L.

Ein traumhafter Flug den wir beide für ungefähr 45 Minuten ins Tal zurück nach Saas Fee genießen konnten. Bei der Landung trafen wir auf Donnie und ihren Freund die bereits auf uns warteten. Wir drei waren uns alle einig, dass wir die letzten zwei Tage so schnell nicht wieder vergessen würden. Das Wetter war super. Die Verhältnisse spitze und der Windgott meinte es auch mit uns super. Als Fazit hatten wir das Glück das alles zusammen gepasst hat. Wir waren ein wunderbares Team, das Wetter war spitze und die Ausbeute der letzten zwei Tage war super. Einfach zwei unvergessliche Tage hatten wir erlebt. Darüber waren wir uns alle einig. Am liebsten hätten wir alle drei gleich den nächsten Trip ausgemacht.

Nach einem Abschlussgetränk fiel allen der Abschied nach solchen zwei Tagen schwer. Schweren Herzens fuhren wir in verschiedene Richtungen aus Saas Fee weg. 

Doch diese Einmaligen Erinnerungen blieben uns erhalten. Darüber waren wir uns einig. 

Auch das Material von skywalk und SALEWA war uns ein verlässlicher Partner in den zwei Tagen gewesen. Ohne das Vertrauen in das tolle Material hätten wir uns nicht an die Flüge getraut bei nicht ganz so leichten Verhältnissen.