Wie lassen sich die Langsamflugeigenschaften am Gleitschirm verbessern? Und wie der heikle Stallpunkt einfacher kontrollieren? Vorbilder liefert die Luftfahrt mit der Spaltklappe. Wir haben das System, das Flugzeuge in der Start- und Landephase bei geringeren Geschwindigkeiten flugfähig hält, auf den Gleitschirm übertragen.

Am Anfang einer Innovation steht fast immer eine Herausforderung. Irgendwann entsteht die erste vage Idee. Doch die Lösung kommt meist, wenn man sich mit offenen Augen umsieht. FLYSURFER stand 2002 vor einer solchen Herausforderung. Manfred Kistler, Mitgründer von skywalk und lange Zeit Leiter der Gleitschirmentwicklung, blickt zurück:

„Damals haben wir im Flysurfer-Entwicklungsteam darüber diskutiert, wie wir die Power- und Depowereigenschaften unserer Kites optimieren können.“

Für den Luft- und Raumfahrtingenieur lag ein Lösungsweg nahe: Spaltklappen. Diese Auftriebshilfe an den Tragflächen von Flugzeugen dient dazu, in bestimmten Flugsituationen den Luftwiderstand und den Auftriebswert vergrößern zu können. 

Dadurch werden Flugzeuge bereits bei geringeren Geschwindigkeiten flugfähig, was insbesondere Start und Landung vereinfacht. Beim Gleitschirm bringt diese Technik einen erheblichen Sicherheitsgewinn. Man kann den Schirm bei der Landung oder in der Thermik länger stark angebremst fliegen, bevor die Strömung abreißt und die Kappe nach hinten kippt. 

Inspiriert von den ausgefahrenen

Spaltklappen eines Verkehrsflugzeuges.

JET FLAP’s sind fester Bestandteil fast aller skywalk Gleitschirme. Sie erhöhen die Sicherheit – und sind neben dem markanten „A“ ein unübersehbares Designmerkmal.

Ohne JET FLAPS

Mit JET FLAPS

Beim Anbremsen öffnet sich der Flap-Kanal und die JET FLAP wird aktiv. Die Luft strömt durch den Flap-Kanal von der Flügelunterseite auf die Oberseite, dabei bewirkt der Spalt eine Beschleunigung der Luftströmung nach dem Düsenprinzip. Aus Folge wandert der Auftriebsschwerpunkt nach hinten.