JET FLAP Technologie

Idee und Entwicklungshistorie: Bei einer Diskussion im skywalk Entwicklungsteam, wie der Stall am Surfkite zu verbessern sei, kam neben einigen anderen Ideen auch der Gedanke auf, es mit Spaltklappen zu versuchen.

Schon der erste Kite-Proto zeigte ein wesentlich verbessertes Verhalten und so wurde die Anwendung des Spaltklappen – Prinzips auf den flexiblen Flügel von uns umgehend patentiert. Nach der Serieneinführung bei den Kites haben wir das sogenannte JET FLAP System mit Hochdruck auch in den Gleitschirmen erprobt. In zahlreichen Profilstudien, Simulationen und Testflügen wurde die Spaltklappe optimiert. Beim Testen mit dem MESCAL war eines dann besonders augenfällig: noch nie brauchte es an einem unserer Schirme so wenig Trimmarbeit! Der erweiterte “grüne” Bereich eines Flügels, also das Verzeihen von Pilotenfehlern, ist mit die wichtigste Wirkung der JET FLAP.

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VORTEILE

Dort, wo durch den Einsatz der Bremsen eine starke Erhöhung der Profilwölbung erfolgt, will sich als erstes die Strömung ablösen, die Folge ist in der Regel zuerst Sackflug und dann Stall. Genau dort setzt die JET FLAP an: Die Luft wird vom Untersegel (Druckbereich) aufs Obersegel (Sogbereich) geleitet und dort ausgeblasen. Die Strömungsablösung wird verzögert, der Stall tritt später ein, die fliegbare Minimumspeed wird geringer und der Pilot hat mehr Anstellwinkelreserve. Gerade in den kritischen Phasen wie Start und Landung ist dies von erheblicher Bedeutung. Durch speziellen Segelschnitt kann man außerdem erreichen, dass sich der JET FLAP Kanal im Trimmflug weitgehend selbst verschließt und erst beim Anbremsen aufmacht.

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...beim Gleitschirm

Der Übergang vom Langsamflug in den Stall ist wesentlich breiter. Wo ein Schirm ohne FLAPs relativ unvermittelt nach hinten in den Stall kippt, lässt sich der JET FLAP Schirm immer noch kontrollieren und wieder in den Normalflug zurückbringen! Der “grüne” Bereich ist mit JET FLAP spürbar größer. Die Steigleistung des Flügels erhöht sich, es ist einfacher zu kurbeln.

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...für den Piloten

Geringere fliegbare Minimumspeed. Es ist für den Piloten deutlich einfacher, langsam zu fliegen. Der Grenzbereich ist breiter und besser kontrollierbar. Vergleichbar mit dem ESP oder ABS beim Auto, auch dort wird der Grenzbereich mit diesen Systemen entschärft. Im Test beim Vol Libre Magazin zeigte sich ein eklatanter Unterschied zwischen dem TEQUILA mit wirksamem JET FLAP System und mit verschlossenen FLAPs: offene FLAPs erlauben eine bis zu 17% geringere Geschwindigkeit zu Fliegen! Das bedeutet natürlich enorme Reserven bei der Annäherung an den Strömungsabriss. Bessere Steigleistung, vor allem in enger und kräftiger Thermik, in der man deutlich in die Bremsen muss, um optimal zu steigen. Der größere Spielraum, den die Entwickler beim Einsatz der JET FLAP haben, lässt es zu, scheinbar widersprüchliche Eigenschaften zu verknüpfen: z.B. hohe Wendigkeit und hohe Dämpfung. Größerer Bremsweg bis zum Stall, damit mehr Sicherheit beim Landen.

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AERODYNAMIK-TESTS IM WINDKANAL