Aus der Sicht von skywalk Teampilotin Christin Kirst:
Horst Altmann, Kilian Hallweger, Thomas Friedrich, Christin Kirst, Philipp Berger, Matthias Zimmermann, Michi Schneider, Michael Zenker und Mario Schmaranzer waren dabei.
Auf der What’s App Gruppe gingen schon die Vorbereitungen: welcher Startplatz – welche Richtung – hat wer noch die Details vom Vortrag? Das war schon spannend, wir hatten uns alle vorbereitet, trainiert, geschwitzt, geflogen, gerade noch rechtzeitig den neuen Schirm geliefert bekommen. Und dann war es soweit: Samstag, 08:00 Uhr Startschuss und wie so oft auf diesen Wettbewerben läuft die Masse los und aus den Plänen zusammen zu gehen wurde (erstmal) nichts. So ist ein Großteil durch hüfthohen Schnee zum Startplatz geackert, die anderen haben eine Überschreitung mit 200 Höhenmetern Abstieg in Kauf genommen um den sicheren, bekannten Startplatz zu erreichen. Pünktlich mit Einsetzen der Thermik kamen die Cirren und meine Vorfreude und Euphorie waren erstmal dahin. Ich hatte mich so auf einen guten Flug gefreut, mein Plan war bis kurz vor die Salzburger CTR zu fliegen. Nun sah es eher nach Abgleiten und wieder Aufsteigen aus – bööh 🙁
Mein Freund macht mir den „Thermikdummy“ und wir können tatsächlich in der Luft abwarten bis erste Sonnenflecken auf den Südostflanken Thermik produzieren. Erst nach Süden, dann am Taubensee Richtung Osten abgebogen ist es erstmal wieder schattig und spannend… Doch, es steigt und auf einmal sind sicher sieben skywalk Schirme um mich rum und es steigt. Ich muss einmal juchzen und ein oranger POISON X-ALPS ruft zu mir rüber: „Hey, Christin!“, das war der Michael und ab da bin ich dann die Reiseleiterin durch den Chiemgau, die anderen folgen mir als „Local“ und mit Michael und Thomas und einigen weiteren im Schlepptau bewegen wir uns immer unter dem blauen Loch weiter und weiter Richtung Osten. Teilweise sensationelle Steigwerte machen den Flug zur reinen Freude, km um km entfernen wir uns vom Startpunkt, der Flugschule Chiemsee in Aschau. Als uns dann der Schatten aus Westen endlich eingeholt hat, sind wir bis kurz vor Bischofswiesen ins Berchtesgadener Tal geglitten und setzen die Wendemarke bei 46 km.
Der Michi Schneider geht noch weiter weg, Michael Zenker und ich entscheiden uns den Rückweg anzutreten. Vor uns liegen knapp 70 km Fußmarsch. Aber wir haben Zeit, das Wetter ist mild und schattig, ideal zum Laufen. Zu zweit vergeht die Zeit, mein liebster Helmut wechselt vom Thermikanzeiger zum Supporter und kocht uns Nudeln an der Strecke. Bis kurz vor Mitternacht bleibt es trocken und auch der Sonntag ist nur mit leichtem Regen recht gnädig. Nach einem guten Frühstück beim Bäcker in Bergen geht es auf den recht langweiligen Radweg nach Grassau. Aber dann kommen immer wieder Fliegerkollegen mit Tee, Brezen, Kuchen und aufmunternden Worten, so dass die Zeit schnell vergeht. Wir entscheiden uns in Grassau die Abkürzung mit 400 Höhenmetern in Kauf zu nehmen – eine Abwechslung für die doch recht müden Muskeln in den Oberschenkeln. Als dann der letzte Abstieg Richtung Aschau ansteht sind wir erleichtert und glücklich: wir haben es geschafft ohne größere Blessuren und sind im Ziel. Um 14:30 Uhr läuten wir die Glocke, werden vom grandiosen Team der Flugschule empfangen und auf der Siegerehrung werden Thomas Friedrich als jüngster Teilnehmer mit einem sensationellen siebten Platz, Chrigel Maurer und Manuel Nübel als „neue“ skywalker auf Platz eins und zwei und ich als beste Dame gebührend gefeiert.
Habe heute schon Urlaub genehmigt bekommen für den 23.06., da gehts zum Dachstein, freu mich schon!
Text von Christin Kirst
Alle Ergebnisse vom BoardAirRace, Aschau 2017 gibt´s hier. #purepassionforflying