Antholz – 23.07.2021 – Hans Walcher

 

…Nach dem Regen vom Vortag um 17:00- und 20:00 Uhr habe ich die Hoffnung auf einen frühen Start schon fast aufgegeben. Entsprechend wenige Piloten waren da.

 

„Einfach mal probieren und sehen was der Tag so hergibt“, dachte Ich mir und war positiv überrascht, dass um ca. 10:00 Uhr doch schon gute Aufwinde zu spüren waren, um den Flug zu wagen. Der Flug zum Stallersattel und ins Defreggental waren erstaunlich einfach. Weiter nach Kals habe ich mich nicht hineingewagt und bin dann frühzeitig bei Matrei gewendet, um nicht zu spät am Stallersattel zu sein.

Der Rückflug gegen den Westwind war ziemlich flott dank der sehr ordentlichen Thermik. Mit einer guten Höhe konnte ich den Stallersattel überfliegen. Tief wäre ich im Westwind gestanden. So ging es immer weiter. Teilweise war auch deutlich Nordwind dabei, was sogar hilfreich war, um gegen den Westen voranzukommen.

Auch von Meransen bis Sterzing ging es erstaunlich gut voran. Ich hatte immer genügend Höhe, um über die Gipfel zu kommen, so konnte ich ganz einfach das Ridnauntal erreichen. Dort musste ich zwar im Lee aufdrehen, das war aber doch entspannter als vor 2 Tagen als es extrem von Nord überspült war. Im Ridnauntal war Südwind, was mich schnell zu den Gletschern gelangen ließ.

Ich bin dann am Becherhaus beim Wilden Freiger gewendet, um mit Rückenwind zurückzufliegen. Bei Ridnaun konnte ich konnte ich richtig gut aufdrehen im Nordwind des Brenners, Südwind vom Ridnauntal und Westwind von hinten.

So ging es immer höher und ich musste an den Wolken im Luv vom West- und Nordwind vorbeisoaren.

Von da an ging es bis Brixen mit 70 bis 106 km/h schnell voran und ich zweifelte schon beinahe an meiner Anzeige – zumal es sehr ruhig flog…

Bei dem deutlichen Westwind war der Rückflug in die Dolo’s ohnehin einfach zu schaffen, Sorgen machte ich mir eher dort wieder herauszufliegen. Der Südwind war zu spüren und es lösten sich mehr Wolken auf als es welche gab. So habe ich eigentlich viel zu früh den Rückflug zur Grente gemacht und doch einige Kilometer der Aufgabe verschenkt.

Im Ziel heil anzukommen war aber dann doch mehr wert als zu riskieren.

 

- Text von Hans Walcher