Der Kopf von skywalk Paragliders.
Der 52-Jährige ist fast seit drei Jahrzenten im Gleitschirmbusiness, aber noch kein bisschen müde. Man kann sagen, seine Motivation steigt zugleich mit der Erfahrung. Arne ist sich für keine Arbeit zu schade und gibt immer 100%. Man trifft ihn dort, wo es gerade am wichtigsten ist. Dabei kann er schon mal ein wenig hektisch wirken, doch Arne lebt getreu dem Motto „raus aus der Komfortzone“. Sich selbst weiterzuentwickeln, treibt ihn dabei an, denn skywalk sieht er als eine Schule fürs Leben. Arne nimmt sich gerne Zeit für Menschen und hat immer ein offenes Ohr, denn Weiterentwicklung ist ihm bei allen skywalkern wichtig.
Arne, wie bist du zum Gleitschirmfliegen gekommen?
Gegen Ende der Skisaison standen wir in der Warteschlange am Lift, um runter zu fahren, da keine Talabfahrt mehr möglich war. Dann sah ich zum ersten Mal Gleitschirme über mir. Ich wusste, dass ich das unbedingt machen möchte und startete mit vier Freunden 1989 einen Gleitschirmkurs.
Und danach hat deine Karriere in der Gleitschirmbranche begonnen?
Leider nicht, das war ein langer Weg. Noch in der Ausbildung hatte ich meinen einzigen Absturz. Der Fluglehrer hatte wohl nicht viel Ahnung und schickte mich ins Lee. Zum Glück war es letztendlich nur eine Prellung an der Wirbelsäule, doch wie damit umgehen und was daraus lernen? Neben der unglaublichen Euphorie fürs Fliegen wusste ich nun, dass man viel wissen muss, um gegebene Umstände richtig einzuschätzen. Ich kaute mir also einen Gleitschirm, verbrachte Stunden, Tage, Wochen, Monate am Übungshang und lernte blind mit dem Schirm umzugehen. Ich lernte im Flachland an kleinen Hängen aus minimaler Höhe Flugzeit herauszuholen, hatte aber Angst sobald ich zu hoch kam.
Und weiter?
Im Flachland lernte ich Armin Harich kennen und wir verbrachten seitdem viel Zeit miteinander. In Greifenburg machten wir einen Abgleiten durch Wolkenlöcher. Ich verlor die Angst vor den Wolken und am nächsten Tag absolvierte ich mit ihm meinen ersten Streckenflug. Die Blockade im Kopf war gelöst, ich konnte nun auch in großer Höhe fliegen und liebte Streckenflüge im Flachland. 1993 unterstützte ich Armin bei seinem Gleitschirmshop, in weiterer Folge führten wir auch Fortbildungsseminare durch. 1997 startete ich dann als Testpilot bei Swing und lernte Manfred Kistler kennen.
Wie war für dich der Einstieg als Testpilot?
Aufregend! Ich hatte noch nicht viel Erfahrung mit Extremflugmanövern, nicht einmal ein Sicherheitstraining hatte ich zuvor absolviert. Ich musste mir viele Fähigkeiten erst aneignen, doch dank meiner Zeit am Übungshang lernte ich schnell. Meinen ersten Fullstall habe ich noch sehr gut in Erinnerung, doch das Rettungsgerät habe ich nie benötigt.
Was war dein Job in den Anfangsjahren von skywalk?
Da wir zuerst mit Flysurfer starteten, baute ich Kite Bars, arbeitete in der Auftragsabwicklung, beriet Endkunden und packte jedes Paket selbst. Später war ich dann bei skywalk wieder als Testpilot tätig und lernte mit Jürgen Kraus, Schirme zu entwickeln. Irgendwann habe ich dann die Leitung der Entwicklung übernommen, dann folgte die Vertriebsleitung und letztendlich die Leitung von skywalk paragliders.
Hat dein Unfall auch deine Herangehensweise in der Schirmentwicklung beeinflusst?
Da die Luft für den Menschen nun mal ein Medium ist, in dem er nicht heimisch ist, war es mir wichtig durch den Schirm die Luft zu spüren. Als Pilot soll man wissen, woran man ist, ohne dass der Schirm dabei instabil ist. Ein großer Bestandteil für die Sicherheit ist aktives Fliegen. Wenn der Schirm aber zu gedämpft ist, weiß der Pilot eventuell nicht, in welchen Bedingungen er gerade fliegt. Dies zu wissen, ist die Grundlage für Sicherheit in der Luft.
Was war für dich bis jetzt das wichtigste Produkt bei skywalk?
Über den X-ALPS5 freue ich mich besonders, da es unser erster Zweileiner ist. Im Prinzip ist aber jedes Produkt gleich wichtig, denn es wird immer speziell für die Zielgruppe und den Anwendungsbereich des Piloten entwickelt. Ob ein MASALA, der einen wunderschönen Einstieg für sportorientierte Piloten in die dritte Dimension ermöglicht, ein CHILI, der Streckenpiloten ein treuer Begleiter ist, aber auch das RANGE X-ALPS, welches nun im ganzen Markt einen immensen Anklang findet. Der Pilot soll den Nutzen spüren, wenn er sich für eines unserer Produkte entscheidet.
Hast du noch persönliche fliegerische Ziele?
Dank der Erfahrung, die ich in meinem Fliegerleben gesammelt habe, genieße ich jeden Flug, egal ob beim Streckenfliegen um den Chiemsee oder bei einem Hike&Fly. Es ist ein unglaubliches Privileg, dass ich in meinem Leben fliegen darf.